Egal, ob Rückführung im Raum steht oder nicht, wir stoßen im Einrichtungsalltag in der Arbeit mit jungen Menschen immer wieder an unsere Grenzen. Die Eltern sind immer da, zumindest in den Köpfen und Herzen der Kinder und Jugendlichen. Oft können die jungen Menschen kaum ankommen, wenn sie nicht die Erlaubnis der Eltern bekommen; sie leben die Aufträge von Zuhause in der Einrichtung weiter; sie können sich nicht mit dem Ballast auseinandersetzen, den sie mitbekommen haben, wenn die Eltern nicht anwesend sind oder sie haben so starke Sehnsucht, dass regelmäßige Abbrüche ihr Leben prägen.
So setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass die Eltern stärker in den Einrichtungsalltag einbezogen werden sollten und auch mehr dazu motiviert werden müssen, teilzunehmen. Gleichzeitig machen die Fachkräfte in den Einrichtungen immer wieder die Erfahrung, dass die Eltern sich nicht an Absprachen halten, nicht oder nicht pünktlich erscheinen oder dass während der Besuchskontakte alte Fehler wiederholt und alte Wunden wieder aufgerissen werden. Und die Fachkräfte erleben die wiederholte Enttäuschung der Kinder.
Aber: Es lohnt im Interesse der Kinder die Eltern stärker einzubinden.
Wie kann ein Einrichtungsalltag und die pädagogische Arbeit im stationären Setting so gestaltet werden, dass die oben genannten Kriterien erfüllt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Fortbildungstag, der neben den fachlichen Orientierungen auch die praktische Umsetzbarkeit und die gesetzlichen Grundlagen und verschiedene Angebote und Methoden der Elternarbeit in den Blick nimmt.