Schrift gehört zu den Alltagserfahrungen der Kinder, sowohl zu Hause als auch in der Kita. Für die meisten Kinder ist die Schrift also schon vor Schuleintritt bedeutsam, denn sie stellen einen Zusammenhang zwischen der mündlichen Sprache und der Schrift her. Erreichen die Kinder einen bestimmten Entwicklungsstand an sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten, wenden sie sich dem Enträtseln der Schrift zu: Sie schreiben auf ihre gemalten Werke oft mehr als den eigenen Namen.
Während Schrift früher weitestgehend aus den Einrichtungen verbannt wurde, wird nunmehr das kindliche Interesse an Schrift als wichtige Kompetenz auf dem Weg zu Literacy-Fähigkeiten angesehen. Auch sprachlich verzögerte oder mehrsprachige Kinder können von dem Einbezug von Schrift in die Sprachbildung profitieren.
Pädagogischen Fachkräfte können Rahmenbedingungen in alltäglichen Kontexten schaffen, durch die sich die vorhandenen Fähigkeiten der Kinder beiläufig erweitern, z.B. Beschriftungen in Funktionsbereichen der Kita. Dabei entdecken sie eigenständig Zusammenhänge zwischen Gesprochenem und Geschriebenem und erweitern so auch ihre mündlichen Fähigkeiten.